Der Markt der Loot-Shooter ist so heiß umkämpft wie noch nie. Auch Electronic Arts möchte ein Stück vom Kuchen haben. Mit Anthem will die Spielschmiede nun gegen Destiny 2, The Division 2 und Warframe antreten.
Anthem spielt ähnlich wie bei Destiny in einer Sience-Fiction Welt. Fort Tarsis ist die Heimatstadt und gleichzeitig die Basis, von der man aus in seine Abenteuer startet. In ebendieser Basis nimmt man Quests an, man unterhält sich mit verschiedenen Charakteren und die Kampfanzüge, genannt Javelins, wollen stetig mit neu verdientem Loot ausgestattet werden.
Als Erzfeind dient der Monitor mit seinen Dominion-Schergen. Weitere Gegner wie die Skar oder riesige Titanen wollen einem jedoch auch das Leben schwer machen. Die Kampagne dauert circa 20 Minuten und spielt nach dem typischen Muster Gut gegen Böse.
Freelancer für das Gute
Als spielbarer Charakter ist man ein Mitglied der Freelancer. Eine Gruppe aus Kämpfern, die gegen das Böse antreten. Mit ihren bereits angesprochenen Javelins erinnern sie etwas an den Comicheld Iron Man. Als Freelancer kann man sich dabei noch einer weiteren Kategorie anschließen. Insgesamt werden vier Varianten geboten welche die Klassen Tank, Magier, Allrounder und Schurke darstellen. Javelins werden mit Waffen, bestimmten Eigenschaften (z.B. verstärkte Rüstung, mehr tragbare Munition) oder auch einfach nur optisch angepasst. Je länger man spielt, desto stärker werden die Waffen. Mit jeder erfüllten Mission oder bei bestimmten Gegnern fällt unterschiedlicher Loot dabei heraus. Dabei gilt: Je höher man seinen Freelancer gelevelt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Loot eine nächsthöhere Levelstufe hat.
Siegposen und Emotes stehen ebenfalls zur Verfügung. Wer jedoch nicht dafür zahlen möchte, muss sich mit einer Hand voll Standard-Siegposen und –Emotes begnügen. Weitere Posen können gegen Echtgeld oder Ingame-Gold gekauft werden.
Die Freelancer-Klassen
Zu Beginn von Anthem muss man sich auf eine Klasse festlegen. Doch ziemlich schnell schaltet man weitere Klassen frei. Der Colossus dient als absoluter Damage Dealer und sorgt für mächtig Schaden. Die Wuchtbrumme verfügt über die fetteste Panzerung und die dickste Lebensleiste. Mit einem Schild kann man Angriffe blocken aber auch damit angreifen.
Der Colossus führt schweres Kriegsgerät in die Schlacht. beispielsweise Automatikkanonen und Granatwerfer – diese sollte man auch unbedingt ausnutzen. Als ultimativer Angriff verfügt er noch über einen Raketenwerfer.
Der Storm genannte Javelin dient als Magier. Somit sollte er sich etwas weiter vom direkten Kampfgeschehen aufhalten. Bevorzugt sollte man ihn mit Sturm- oder Präzisionsgewehren steuern. Als Angriff verwendet er unterschiedliche Elementarangriffe wie Feuer oder Eis, bevorzugt auf große Flächen. Durch schnelle Reaktionen kann er sich schnell von Nahkampfangriffen entziehen.
Der Inceptor ist der Späher bzw. Schurke der Runde. Als schnellster aber zeitgleich fragilster Charakter sollte man ihn permanent in Bewegung halten. Als Hauptwaffen verwendet er Maschinenpistolen oder Sturmgewehre. Für seinen ultimativen Angriff besitzt er Assassinenklingen.
Letzter in dieser Reihe ist der Ranger, welchen man als Allrounder bezeichnen kann. Mit ihm kann man also im Nah- als auch im Fernkampf spielen. Als typischer Mischlingscharakter macht er nichts wirklich schlecht aber auch nichts sonderlich gut – er dient vor allem als Einstiegsklasse.
Grundsätzlich sieht das eigentlich nach vielen Optionen ausm, die euch Anthem bei den Charakteren bietet. Spätestens aber im Endgame bleibt davon nicht mehr viel übrig, da sich nur wenige Kombinationen wirkungsvoll spielen lassen, was schade ist, da hier enormes Potenzial verschenkt wird.
Keine Freunde? Kein Problem.
Mit dem Abschluss der Story-Kampagne kann man die drei Festungen bereisen und legendäre Aufträge meistern. Somit steigern sich der Charakterlevel und können dadurch kann man den Schwierigkeitsgrad nach oben drehen der besseren Loot erwarten. Das komplette Spiel kann sowohl allein als auch im 4er-Koop oder via Online-Modus mit zufälligen Mitspielern gezockt werden.
Hat man Charakterlevel 30 erreicht, startet also das Endgame. Diesem fehlt es aber enorm an Abwechslung, was leider aktuell auf puren Grind hinausläuft. Jetzt liegt es an Bioware und Electronic Arts. Das Grundgerüst von Anthem steht – es macht auch viel Spaß, wenn man mit Freunden gemeinsam spielt, aber nun muss Content kommen und das schnell.
Unsere Bewertung
Grafik
Sound
Steuerung
Atmosphäre
Einstellmöglichkeiten
Gesamtwertung
Fazit
Innerhalb kürzestester Zeit wurden kurz nach Release drei Patches für Anthem veröffentlicht, welche die größten Probleme wie Verbindungsabbrüche, Soundausfälle sowie das extreme Heißlaufen der CPU in den Griff bekommen haben. Grundsätzlich macht das Spiel auch viel Spaß und beeindruckt vor allem auf der optischen Ebene sowie mit den vier spielbaren Klassen. Auf der anderen Seite nerven die geringe Lootvielfalt und das fehlende Endgame. Neuer Content wurde vom Entwickler bereits angekündigt, wir hoffen, dass man Wort hält. Nur so kann Electronic Arts gegen die Genregrößen Destiny 2 und The Division 2 bestehen.
Veröffentlicht am 01.03.2019 ||| N. Kutra