A Way Out ist ein Koop-Spiel, welches auf dem Blatt Papier in der Theorie sehr vielversprechend klingt. Gemeinsam mit einem Freund spielt man zwei Gefängnisausbrecher, die sich gegenseitig unterstützen müssen. Nebenbei soll dabei eine mitfühlende Story entstehen. Und das Beste: Der Koop-Mitspieler braucht noch nicht einmal die Vollversion vom Spiel. Wir haben uns das Spiel einmal genauer angeschaut.
So verschieden und doch gleich
Leo und Vincent sind von Grund auf verschieden, haben aber trotzdem Gemeinsamkeiten. Durch Zufall werden sie in derselben Haftanstalt untergebracht und lernen sich dadurch kennen. Jeder von ihnen besitzt unterschiedliche Skills und Begabungen. Diese helfen ihnen schnell unterschiedliche Situationen zu meistern. Beide haben ein Ziel: Harvey. Er ist schuld an ihrem Knastaufenthalt. Harvey ist auch die Motivation für ihren gemeinsamen Ausbruchplan. Nur mit Zusammenarbeit erreichen sie ihr Ziel. Dabei geraten sie in spannende und oftmals schräge Situationen, die mächtig viel Spaß machen. Der Titel verlangt dafür zwei Spieler. Allein zu spielen ist nicht möglich.
Die Qual der Wahl
Zu Beginn des Spiels müsst ihr euch entscheiden, welchen der beiden Charaktere ihr spielen wollt. Ab diesem Zeitpunkt übernehmt ihr die Kontrolle über euren ausgewählten Charakter und verfolgt ihn auf Schritt und Tritt. Ein Splitscreen lässt zugleich immer einen Blick auf das Geschehen eures Mitspielers gewähren. Die Größe der Bildschirmteilung variiert je nach Wichtigkeit einer Szene. Solltet ihr online spielen wollen, braucht ihr nur einen Freund einladen. Dieser muss nur die gratis Testversion herunterladen und schon kann das Spiel beginnen. Nur einer von euch muss die Vollversion gekauft haben.
Aller Anfang ist leicht
Leo verbringt bereits fünf Jahren hinter Gittern. Ihm sind alle Insassen und Wärter bereits bekannt. Vincent dagegen ist der Neue und muss sich erst einmal einleben. Zu Beginn wird man Schritt für Schritt durch kleinere Aufgaben an die Steuerung herangeführt. Damit erlebt man einen schnellen Einstieg in das Spiel und selbst unerfahrene Spieler finden sich auf Anhieb zurecht. Bis auf ein paar Ausnahmen geht die Steuerung leicht von der Hand und ist schnell zu erlernen. Eine dieser Ausnahmen ist das Waffen-Handling. Das Zielen und Schießen ist einfach viel zu träge und ungenau.
Filmreife Story
Dass das ganze Spiel eher an einen Film erinnert, ist kein Zufall. Produzent von A Way Out ist Josef Fares. In der Spielebranche war er schon für verschiedene Titel verantwortlich. Er erzählt mit dem Ausbrecher-Duo eine spannende und bis zum Ende fortbestehende gute Geschichte. Jeder Charakter hat immer eine bestimmte Aufgabe. Es lohnt sich auch nach dem ersten Durchspielen den Charakter zu wechseln und neu zu starten.
Der Ausbruch aus dem Gefängnis nimmt etwa die erste Hälfte des Spiels in Anspruch. Danach müsst ihr euch außerhalb beweisen, bis ihr Harvey erreicht habt. Etwa sechs Stunden Spielzeit solltet ihr für eure Koop-Erfahrung einplanen. Für 30 Euro bekommt man eine filmreife und unglaublich spannende Story geboten.
Technisch ist A Way Out wirklich gut gelungen, denn im inneren des Spiels werkelt die Unreal Engine. Die englischen Synchronsprecher sind durchgehend glaubwürdig und passen zu den fiktionalen Charakteren. Eine deutsche Synchronfassung gibt es nicht, dafür aber Untertitel.
Unsere Bewertung
Grafik
Sound
Steuerung
Atmosphäre
Einstellmöglichkeiten
Gesamtwertung
Fazit
A Way Out ist ein Spiel, welches das Koop-Genre nicht aussterben lassen will. Gerade durch diese Spielmechanik wird die Story zusätzlich intensiver, wenn man diese mit einem Freund zusammen erlebt. Mehr als eine spannende Story und spaßige Koop-Sequenzen sollte man nicht erwarten. Egal ob Offline- oder Online-Koop, das Spiel ist es wert einmal anzuspielen. Spieler, die noch keine Koop-Fans sind, können durch A Way Out dazu konvertiert werden.
Veröffentlicht am 04.04.2018 ||| R. Lilge