Fans der Need for Speed Reihe aufgepasst! Im neuesten Rennspiel-Titel aus dem Hause Electronic Arts und dem Entwicklerstudio Ghost Games ist es nun Zeit für euch Rache zu nehmen. Der neueste Titel hört auf den Namen Need for Speed Payback und hat sich in der Glücksspiel-Metropole Silver Rock angesiedelt. Wir haben das neueste Need for Speed unter die Lupe genommen.
Zum Start beginnt man mit der Wahl der Schwierigkeit. Von leicht über mittel bis hin zu schwer werdet ihr ohne viel Wenn und Aber hinter das Steuer eines Rennboliden gesetzt. In den ersten Minuten lernt man die drei Hauptdarsteller Tyler, Jess und Mac kennen. In alter Fast and Furious Manier wird man zum Auto klauen geschickt. Ghost Games fackelt zu Beginn nicht lange und man bekommt direkt die Creme de la Creme der Ingenieurskunst vorgesetzt. Ihr sollt nämlich vom „Gambler“ einen Koenigsegg Regera klauen. Dieses Fahrzeug hat einen Aluminium V8 Motor, zwei Turbolader, einen Hubraum von 5065 cm³, drei Elektromotoren mit einer Leistung von 714 PS, welche mit dem V8 auf eine Gesamtleistung auf 1509 PS kommen. Autoliebhaber bekommen dabei direkt funkeln in den Augen.
Wir haben uns für die Schwierigkeit mittel entschieden. Nach der Hälfte des Rennens wird man auf Grund des Auftrags natürlich eine andere Route nehmen und mit dem Koenigsegg die Flucht ergreifen. Dies funktioniert so lange, bis die Polizei vor Ort und Stelle ist. Hier können wir auch schon den ersten großen Kritikpunkt des Spiels präsentieren: Wenn die Story so geschrieben wurde, dass einem die Polizei verfolgt, ist es egal wie viel PS euer Fahrzeug hat. Die Cops sind immer schneller. Ein Regera hat sogar im Spiel eine unglaubliche Beschleunigung und ist in kürzester Zeit jenseits der 300 km/h unterwegs. Wenn einem dann ein Streifenfahrzeug links überholt, hält man kurz darauf die Luft an.
Sobald man die Polizei erfolgreich abgehängt habt, was wiederum gescriptet ist und jedes Mal an der gleichen Stelle gelingt, hat man die Mission abgeschlossen. Ghost Games hat versucht an dieser Stelle einen kleinen Plot Twist einzubauen und der Hauptdarsteller wird verraten. Hier kommt erst der wirkliche Einstieg in Need for Speed Payback. Der „Gambler“ schafft es nämlich uns einzukesseln und stellt uns vor die Wahl: Gefängnis oder mit ihm das Haus (das Kartell, welches uns verrät und die Casino-Szene in Silver Rock an sich reißen möchte) zu Fall zu bringen. Wie hier die Antwort wohl aussieht wird sich jeder selbst zusammenreimen können.
Need for Speed Payback versucht den Spielern die richtige Würze unterzumischen. Und das gelingt sogar sehr gut. Ihr fahrt unter anderem klassische Straßenrennen, beweist wie gut ihr driften könnt, gebt euer Bestes in der Wüste bei den Offroad Events, liefert euch einen gnadenlosen Kampf mit den Ordnungshütern und Drag-Races sind auch wieder am Start. Ein kleiner Nachteil vorweg: solltet ihr zum Beispiel überhaupt keinen Bock auf Offroad Events haben, Pech gehabt. Die Story ist in mehreren Abschnitten unterteilt und man muss dabei alle Rennen abschließen und oben drauf noch gewinnen, solltet ihr weiterkommen wollen
Schon allein das Wort „driften“ bringt euch Schweiß auf die Stirn? Keine Angst, Need for Speed Payback bleibt ein Arcade-Racer und verlangt kein großartiges fahrerisches Können. Zu schnell in die Kurve? Im schlimmsten Fall wird die Leitplanke mit 100 Sachen mitgenommen und ihr werdet wieder zurück auf die Straße geschleudert.
Ein klassisches Element der Spieleserie sind die Tuningmöglichkeiten der Rennwagen. Payback ist hier keine Ausnahme. Ihr könnt eure Karre auf unendlich viele Arten anpassen und natürlich etliche Stunden damit verbringen. Die Modifikationen reichen vom Sturz einstellen, Tieferlegen, Scheibentönung, unzählige Farben und Sticker bis natürlich hin zur Leistungsoptimierung. Was die Verbesserung der Performance betrifft, so haben sich die Entwickler dem Karten-Wahn hingegeben. Man erhält Sammelkarten, um seine Boliden schneller und wendiger zu machen. Man erhält pro abgeschlossenes Rennen eine zufällige Karte, kann diese durch Ingame-Währung oder natürlich auch per Quasi- Lootboxen mit Echtgeld kaufen. EA selbst hat dazu in einem Statement erwähnt, dass solche Mikrotransaktionen eine Notwendigkeit sind, um die Entwicklungskosten einzuholen, die Spielepreise sind nicht wirklich gestiegen in den letzten Jahren, dafür jedoch die Kosten für Entwickler und Co. Hierzu darf sich natürlich jeder von euch selbst seine Meinung bilden. Schwierig wird es für Spieler, die alle Rennwagen auf das Maximum trimmen wollen. Hierbei zwingt euch das Game nämlich zum Kohle grinden oder aber ihr zückt eure Kreditkarte.
Unsere Bewertung
Grafik
Sound
Steuerung
Atmosphäre
Einstellmöglichkeiten
Gesamtwertung
Fazit
Grafik, Sound und Steuerung und Rennaction sind wie gewohnt NfS-typisch auf hohem Niveau. Die Ladezeiten sind manchmal jedoch sehr unterschiedlich. Während wir mit der leistungsfähigeren Xbox One X in wenigen Sekunden bereits losfahren durften, dauert es auf der normalen Xbox One ein vielfaches länger und reicht zum Kaffeetrinken.
Fans könnten von dem Spiel dennoch enttäuscht sein. Ein wirklich herausragendes Kaufsargument konnten wir leider nicht wirklich finden.
Veröffentlicht am 15.11.2017 ||| N. Kutra